XXIV. björk feat. sindri eldon: ancestress
2018 ist björks mutter verstorben. das hat 2 songs vom neuen album inspirert: sorrowful soil mit dem untertitel «a eulogy for hildur rúna» und ancestress mit dem untertitel «a epitaph for hildur rúna». hildur rúna hauksdóttir war eine umweltaktivstin. fossora heisst die platte und verwendet eine neugeschöpfte weibliche form des lateinischinen wortes für gräber:in. konzeptualisiert und aufgenommen wurden die 13 lieder vor allem während des grossen covid-19-lockdowns in island und thematisieren isolation, verlust, trauer. über den nachruf für ihre ahnin schreibt björk, dass sie seiten und seiten und seiten geschrieben und dann überarbeitet und gekürzt habe, um genau die worte übrig zu lassen, die sie stehen haben wollte. wenn sie eine priester:in wäre, sagt sie wiiter, hätte sie den text bei der beerdigung rezitiert. björk hat einen de-patriarchalisierten nachruf verfasst, der nicht einfach direkt über das leben einer verstorbenen mensch:in auskungt nudn berufe, partner:innen, nachkommen und vieles mehr auflistet. das video zeigt einen rituellen trauerzug durch das tal, in dem hildur früher kräuter sammelt. der song ist auch björks erste bröffentlichung, bei der sie mit ihrem sohn sindri eldon singt. mit seiner grossmutter hatte er eine sehr innige beziehung. das episische ancestress ist also in vielfachem sinne dreigenerationenübergreifend. stark. wirklich stark.
ferner: im august erschien im tagimagi und im magazin der süddeutschen zeitung theresa heins gespräch mit victoria clarke und shane macgowan. dabei ging’s neben leben & liebe, jugend & alter, drogen & gesundheit auch um eins der wenigen wirklich nötigen weihn8slieder. bis zwei hand. ps: hier ganz du den ganzen adventlichen musikalender bis 6.1. abelade als soundtrack für den zwischenraum.