XXII. the weather station: robber

ein song mit video, das auch zum gestrigen tag passt. mysteriös & düster - verbunden mit der waldigen traumwelt von twin peaks & dem vertrauter werden mit den dunkle(re)n aspekten des eigenen erfahrens. die leichtigkeit der tanzbären musik & die lüpfigen einlagen von saxophon und streichern sind dazu kein widersprüche. im gegenteil: die mehrdeutigkeit wird dadurch sichtbar und ergänzt sich zu einem sowohl als auch. tamara lindemann, die sängerin der wetterstation hat selber regie gefüht. sie ist eine grandiose übersetzerin von der innen- in die aussenwelt. der song robber wohnt auf dem album ignorance, das im 2021 erscheinen wollte. er ist eine kritik an der kolonialen vergangenheit kanadas. in dieser metapher ist kanada der räuber und die protagonistin im song die weisse empfängerin kolonialistischer propaganda, die darauf abzielt, sie über die vergangenheit im unklaren zu lassen. im text geht es um die frage, was es bedeutet - als nicht indigene kanadier:innen - überhaupt in kanada zu sein und wie mensch als nutzniessende eines lange zurückliegenden völkermordes kapazitäten bilden kann, dort hinzuschauen, wo wir gelernt haben, nichts zu sehen sehen. wir sind also bei der provozierenden aussage eigentum ist diebstahl vom französischen denker pierre-joseph proudhon.

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XXIII. amy milner: could’ve been right now

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XXI. lissie: wild west